WITCHES IN EXILE

"Sie ist eine Hexe.“ – Für tausende von Frauen in Westafrika bedeutet dieses Urteil ein schweres Schicksal – häufig sogar ein Todesurteil. In Ghana werden noch heute Frauen als vermeintliche Hexen gebrandmarkt und brutal verfolgt. Neben Hexenglauben und Angst sind häufig Neid und Missgunst die Auslöser einer vielfach tödlichen Hexenjagd. Niemand weiß genau, wie viele Frauen vergiftet, erdrosselt, ertränkt oder verbrannt werden. Oft körperlich wie seelisch zutiefst verletzt, finden die stigmatisierten Frauen in Dörfern wie Gambaga oder Gushiegu Zuflucht. Zwei von sechs Dörfern im Norden Ghanas.
Die Hexendörfer sind eine Zuflucht, die den Frauen zwar das Leben rettet, ihre Identität und ihre Rolle jedoch haben sie auf der Flucht verloren. Sie sind nicht länger Mitglied ihrer Familie oder ihrer Dorfgemeinschaft. Keine Mütter, Töchter oder Ehefrauen mehr, sondern Hexen. Mit diesem Stigma leben sie meist von männlichen Dorfvorstehern kontrolliert unter ärmlichen Umständen und werden häufig als saisonale Arbeitskräfte zum Säen und Ernten genutzt.Das Projekt “Witches in Exile“ besteht aus einer Reportage über das Hexendorf “The Farm“ in Gushiegu und einer Portraitserie von den Frauen, die alle das gleiche Schicksal teilen,
verbannt für immer sind und in den zwei von den insgesamt sechs Hexendörfern Zuflucht gefunden haben. Mit den Portraits sollen die Frauen ein Stück Würde und Identität zurückbekommen. Denn die Hexendörfer sind eine Zuflucht, aber ihre Identität und ihre Rolle jedoch haben sie auf der Flucht verloren. Vor neutralem schwarzen Hintergrund führte jede Frau selber Regie, um fernab von ihrem kollektiven Stigma zu sich selbst zurück zu finden und sich nicht als Hexe im Hexendorf zu sehen sondern sich als Frau und Individuum zu fühlen, mit Würde und Stolz.
 
 
 
 
 
 
 
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